Sonntag, 07.06.2020
Gegen 15.30 Uhr erreichen wir unser Hotel im Allgäu, das Landhotel Seeg***.
Ein Standaufsteller vor dem Eingang weist uns auf die einzuhaltenden Regeln hin wie man Sie auch von Zuhause inzwischen schon kennt – Mundschutz auf, Hände waschen, in die Armbeuge niesen…
Der Hotelier begrüßt uns an seiner Rezeption hinter einer Glasscheibe, ebenfalls mit Mundschutz ausgestattet, das Check In Formular füllen wir mit einem frischen Kugelschreiber aus, der danach in das „gebraucht“ Töpfchen wandert. Gute Lösung 😊!
Am Abend essen wir in einem Wirtshaus am Ort – mit angelegter Maske werden wir an unseren reservierten Tisch gebracht, dort dürfen wir sie wieder ablegen. Zuvor haben wir am Eingang den Desinfektionsspender genutzt. Generell empfiehlt es sich, überall zu reservieren, da die Plätze in den Restaurants aufgrund der strengen Abstandsregeln zur Zeit teilweise auf die Hälfte geschrumpft sind.
Montag, 08.06.2020
Am Eingang zum Frühstücksraum steht vorbildlich ein Desinfektionsspender, die Anzahl der Gäste wird über zwei Essenszeiten bestens reguliert, sodass wir uns – selbstverständlich mit angelegtem „Mauldäschle“ – sogar wie gewohnt am Buffet bedienen können.
Die anschließende Wanderung zur „Kappeler Alp“ ist ein tolles Erlebnis nach so vielen Wochen daheim und auch dort werden sorgfältig die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten.
Dienstag, 09.06.2020
Ein verregneter Tag in Füssen lässt uns die Welt wieder von einer anderen Seite sehen. Obwohl Füssen keine Großstadt ist, herrscht hier reges Treiben und das Einhalten von Abständen ist nahezu unmöglich. Die Geschäfte versuchen ihr Bestes mit Hinweisschilden und zur Verfügung gestelltem Desinfektionsmittel, aber das Gedränge und teilweise rücksichtslose Verhalten der Menschen haben sie natürlich nicht im Griff. Auch beim Essen abends im „Olivenbauer“ bleibt uns fast die Spucke weg. Der Laden ist brechend voll! Zwischen den Tischen hängen Plexiglasscheiben – nach oben und unten hin offen. Genügt das den Vorschriften, wo andere Restaurants und Hütten sich fast ein Bein ausreißen um Abstände einzuhalten??? Wir haben lecker gegessen, sind aber froh, als wir den Tisch verlassen können…
Mittwoch, 10.6.2020
Die schöne Tour am „Wasserfallweg“ zur Alpspitze lassen wir uns durch das etwas trübe Wetter nicht vermiesen. Im „Sportheim Böck“ an der Bergstation der Alpspitzbahn geht man wieder sehr verantwortungsvoll mit der Situation Corona um. Der Wirtin erzählen wir von unserem gestrigen Erlebnis und Sie zuckt nur verständnislos mit den Achseln. Ihrer Aussage nach können sich die Hüttenwirte absolut nichts erlauben – eine Corona Strafe von 5000 – 8000 EUR wäre nicht wieder einzuholen!
Donnerstag, 11.06.2020
Heute ist Bogenschießen in der Höllschlucht angesagt. Da alles im Freien stattfindet kann der Abstand etwas lockerer gehandhabt werden, trotzdem ist alles perfekt organisiert, von den Laufwegen über die Einführung bis hin zur Rückgabe der Ausrüstung.
Freitag, 12.06.2020
Endlich Sonne satt! Wir starten zur Tour vom Weißensee auf die Salober Alm und zurück über den Alatsee. Auf dem Wurzelsteig hoch durch den Wald sind wir fast alleine – und bei den paar Wanderern die uns entgegenkommen steckt man sich im Vorbeilaufen ganz sicher nicht an 😉. Der Terrassenbereich der „Salober“ ist dagegen wieder brechend voll! Da wir uns hier bereits auf österreichischer Seite befinden beträgt der Abstand zwischen den Biertischen nur noch 1m, doch da ja alles im Freien ist haben wir hiermit gar kein Problem. Ein Mann hinter uns am Tisch erkennt den Unterschied sofort und sagt zu seiner Begleiterin: „Schau, die mit den Mundschutzen sind alles die Deutschen“!
Samstag, 13.06.2020
Unsere letzte Tour führt uns auf den Breitenberg. An der Talstation der Gondel bekommen wir den letzten Parkplatz, die Warteschlange zur Bahn ist dementsprechend lang. Nebenan herzen und busserln sich die Mitarbeiter des Sportgeschäfts und die Gleitschirmflieger, ein Mann hinter uns muss offenbar so dringend zur Gondel, dass er mir das Drehkreuz von hinten in den Oberschenkel drückt. Da ich Abstand zu den Vorderleuten halte kann ich leider nicht ausweichen – das kann er nicht verstehen. Zwischendurch gibt es also doch recht unvernünftige Menschen… Auf der „Ostler – Hütte“ in 1800 m Höhe geht es dagegen trotz der vielen Besucher wieder recht gesittet zu. Die Mundschutze der Bedienung hängt zwar auf Halbmast, jedoch erklärt auch sie einigen jungen Leuten, dass dort zu viele Haushalte an einem Tisch sitzen und sie somit eine saftige Strafe riskiert.
Insgesamt gesehen kann ich einen Urlaub in Coronazeiten absolut empfehlen! Die Betriebe tun ihr Möglichstes und die meisten Leute verhalten sich vorschriftsmäßig. Eines muss man eben so hinnehmen wie es ist: Maudäschle auf, Mauldäschle runter, Mauldäschle auf… 😉