Viele fragen sich vielleicht, was wir Reisebüros in Zeiten der Corona Pandemie machen und gemacht haben. Nach bald einem Jahr im völlig veränderten „Berufsalltag“ wollen wir einen kleinen Einblick geben.
Anfang 2020
Während viele 2020 noch ihre Faschingsferien in der Sonne oder beim Ski Urlaub verbracht haben, schrillten bei uns in der Reisebranche schon die Alarmglocken. Nach Katastrophen wie beispielsweise 9/11, Vulkanausbrüchen und Insolvenzen von großen Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern sind wir jederzeit bereit, Krisen zu meistern. Was dann aber auf uns zukam, damit haben nicht mal wir gerechnet.
März bis Juni
Mitte März schlossen wir unser Reisebüro für den Kundenverkehr, auch um die vielen Urlaubsreisen, die wir zum Großteil schon im Jahr 2019 für 2020 gebucht hatten rückabzuwickeln, umzubuchen und zu stornieren. Die Bedingungen änderten sich zum Teil täglich, Reiseveranstalter schalteten ihre Hotlines ab, den Überblick zu behalten war auch für uns erprobte Reiseprofis nicht immer leicht.
Nach drei Monaten Rückabwicklungen öffneten wir unser Büro wieder für den persönlichen Kundenkontakt. Vereinzelt erreichten uns Anfragen für den Sommerurlaub, überwiegend für Deutschland oder das europäische Ausland, die meisten Kunden blieben aber doch sehr zögerlich.
Juni bis September
Wir arbeiteten uns in die neue Reisewelt ein, prüften vor Buchung, wie die Hygienestandards vor Ort umgesetzt wurden, wie es im jeweiligen Land um die Vorschriften für die Mund-Nasen-Bedeckung stand, ob vor Einreise schon ein PCR oder Antigentest gemacht werden musste, wie die Bedingungen an den jeweiligen Flughäfen waren und vor allem, wie es um Quarantänemaßnahmen im Zielland oder bei Rückreise stand.
Oktober bis Dezember
Der Sommer ging schnell vorbei, der Herbst brachte einen neuerlichen Lockdown in Deutschland. Bei uns im Reisebüro wurde es ruhig. Mit neuen Sommerurlauben fürs kommende Jahr wollten die meisten Kunden noch abwarten, für den Winter hatten wir kaum Buchungen vorliegen, Rückabwicklungen wurden seltener.
Die große Hoffnung lag auf einem Neustart im Jahr 2021.
Anfang 2021
Der Januar ist in unserer Branche normalerweise Hauptbuchungsmonat, zu dieser Zeit verzeichnen wir eigentlich die meisten Anfragen und Buchungen. Die meisten Menschen bekommen ihre Urlaubstage in der Arbeit genehmigt und haben sich über die Feiertage Gedanken gemacht, wohin die nächste Reise gehen soll.
Aber auch im neuen Jahr ist alles etwas anders. Keiner weiß, wie es weiter geht, wann der Lockdown endet, wie es im Frühjahr oder Sommer ums Reisen bestellt ist und welche Regelungen dann gelten.
Klar ist aber auch: so kulante Storno- und Umbuchungsgebühren wie viele Reiseveranstalter sie angeboten haben oder noch anbieten gab es noch nie. Risikolos buchen war noch nie so einfach. Und so haben wir im Januar doch immerhin ein paar Anfragen für die Sommermonate und auch schon für 2022.
Die Reiselust der Deutschen ist nach wie vor ungebrochen. Wichtig ist auch weiterhin: Abstandsregeln, Mund-Nasen-Bedeckung und Desinfektionsmittel gehören genauso in den Urlaub wie in unseren momentanen Alltag zuhause.
Egal ob gerade von der nächsten Flugreise geträumt wird, von einer Städtereise, einer Hochsee- oder Flusskreuzfahrt oder vom Urlaub im eigenen Wohnmobil.
Egal ob man von schneebedeckten Bergen träumt oder von Sand unter den Füßen und der salzigen Meeresbrise in der Luft.
Reisen erweitert unseren Horizont, lässt uns eintauchen in fremde Kulturen und Sitten und ermöglicht es uns, neue Erfahrungen machen. Reisen ist die pure Freiheit und hinterlässt Glücksgefühle bei uns.
Auch wenn die letzten Monate hart waren und wir nicht wissen, was noch auf uns zukommt, so wissen wir doch: die nächste Reise kommt ganz bestimmt irgendwann.
